Der Königsplatz als ‚Forum der Partei‘

Der Königsplatz diente seit seiner Entstehung im 19. Jahrhundert immer wieder für öffentliche und politische Versammlungen. Das klassizistische Ensemble des Königsplatzes wurde in der NS-Zeit zu einem zentralen Kultort und Forum der nationalsozialistischen Partei in München umgeformt.
An der Westseite wurde 1933 die vorhandene Bebauung abgerissen, darunter auch das Palais Pringsheim, der Wohnsitz von Thomas Manns Schwiegereltern. Noch im gleichen Jahr begann der Bau von zwei sogenannten Ehrentempeln und zwei monumentalen Parteigebäuden nach den Entwürfen von Troost: nördlich der Brienner Straße der ‚Führerbau‘, das neue Repräsentationsgebäude, und südlich der ‚Verwaltungsbau der NSDAP‘, Sitz der Mitglieder- und Finanzverwaltung der Partei. Der Platz selbst wurde mit Granitplatten belegt und von Verkehr frei gehalten.

Am 10. Mai 1933 verbrannten rechtsradikale Studenten auf dem Königsplatz ‚undeutsche‘ Bücher und Schriften. Bis in die Kriegsjahre diente er als ‚Forum der Partei‘ für Aufmärsche und Gedenkfeiern. Die beiden ‚Ehrentempel‘ bildeten das Zentrum eines ritualisierten Kults um den gescheiterten Putsch von 1923. Sie nahmen die Sarkophage der 16 beim ‚Marsch auf die Feldherrnhalle‘ getöteten „Märtyrer" auf.
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