Wechselausstellung

Die Technische Hochschule München im Nationalsozialismus
18|05–26|08|2018
Die neue Sonderausstellung des NS-Dokumentationszentrums München behandelt die Geschichte der Technische Hochschule München (heute Technische Universität) in der NS-Zeit. Sie ist vom 18. Mai bis zum 26. August 2018 zu sehen.
Der NS-Staat benötigte zur Durchsetzung seiner totalitären Ziele nicht nur militärische und industrielle, sondern auch wissenschaftliche Ressourcen. Die Natur- und Technikwissenschaften sowie die Technischen Hochschulen im Deutschen Reich waren deshalb ein wesentlicher Bestandteil und eine wichtige Stütze des nationalsozialistischen Regimes. Im Verlauf des Krieges organisierten und finanzierten die einzelnen Gliederungen der Wehrmacht Großforschungskomplexe sowie Institute und Forschungseinrichtungen. Die Hochschulen erhielten zahlreiche „Kriegsaufträge“ und verwandelten sich in „Kriegsbetriebe“, man sprach vom „Frontabschnitt Hochschule“. In diesem Zusammenhang ist auch die Technische Hochschule (TH, heute Technische Universität) München zu sehen. Unter den zehn Technischen Hochschulen im Deutschen Reich nahm die Münchner TH gemessen an den Studentenzahlen nach Berlin die zweite Stelle ein. Dementsprechend umfangreich war sie in Forschungsaufträge der Wehrmacht eingebunden – 1943 wurde sie zum „Kriegsmusterbetrieb“ ernannt.
Die gemeinsam mit der Technischen Universität München (TUM) realisierte Ausstellung dokumentiert anhand einer Fülle von bislang unbekanntem Bild- und Archivmaterial die personellen, ideologischen und institutionellen Veränderungen sowie die Indienstnahme der Hochschule für die Vorbereitung und Durchführung des Kriegs. Die Vertreibung von 17 jüdischen und politisch missliebigen Hochschullehrern und die Aberkennung von Doktortiteln sind ebenso Thema wie die Anpassung und Selbstmobilisierung von Professoren im NS-Regime. Im Zentrum stehen die Ideologisierung und Militarisierung der ganzen Hochschule und die Entwicklung von Lehre und Forschung an den einzelnen Fakultäten. In einem Ausblick werden die Phase der Entnazifizierung und der Umgang der Hochschule mit ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit nach 1945 betrachtet.
Das NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, ist von Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 19 Uhr geöffnet (erweiterte Öffnungszeiten für Schulklassen und Gruppen sind nach Vereinbarung möglich). Bis 18 Jahre ist der Eintritt frei, Erwachsene zahlen 5 Euro (ermäßigt 2,50 Euro).
Katalog
Der bei TUM.University Press erschienene Ausstellungskatalog enthält neben allen Ausstellungsinhalten eine Einführung von Winfried Nerdinger, Fachaufsätze der Historiker Rüdiger Hachtmann und Helmut Maier sowie weitere Dokumente und Texte zum Thema.
Veranstaltungsprogramm
Begleitend zur Ausstellung finden eine Reihe von Veranstaltungen statt. Zur Eröffnung am Donnerstag, 17. Mai, um 19 Uhr, sprach der Historiker Ulrich Herbert zum Thema „Wissenschaft und Hochschulen in der NS-Zeit”. An jedem Dienstag (ausgenommen Feiertage) bietet das NS-Dokumentationszentrum München offene Rundgänge durch die Sonderausstellung an. Eine Anmeldung ist per E-Mail an veranstaltungen.nsdoku@muenchen.de sowie telefonisch unter 089/233-67015 möglich. Treffpunkt: NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, Foyer.
Am Mittwoch, 6. Juni 2018, um 19 Uhr hält der Historiker Rüdiger Hachtmann einen Vortrag zum Thema „Die Wissenschaftspolitik des NS-Staates mit Schwerpunkt Technische Hochschulen“. Darüber hinaus bietet die Abteilung Bildung und Vermittlung des NS-Dokumentationszentrums München am 7. Juni 2018, von 15 bis 18 Uhr einen Workshop für Erwachsene und Studierende an, der sich mit der Technischen Hochschule München im Nationalsozialismus befasst. Eine Anmeldung ist per E-Mail an buchung.nsdoku@muenchen.de oder telefonisch unter 089/233-67007 möglich.
Siehe auch
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