Zwangsarbeit in München. Das Lager der Reichsbahn in Neuaubing

Während des Zweiten Weltkriegs wurden etwa 13 Millionen Menschen nach Deutschland verschleppt und rücksichtslos zur Zwangsarbeit ausgebeutet. In München-Neuaubing ist ein Barackenlager erhalten, an dem Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter der Reichsbahn untergebracht waren. Es ist eines der letzten baulichen Zeugnisse dieses Verbrechens. An diesem bedeutenden historischen Ort entsteht eine Dependance des NS-Dokumentationszentrums München, die sich explizit mit dem Thema Zwangsarbeit auseinandersetzt.
Eine umfangreiche Neuerscheinung befasst sich nun mit der Geschichte der NS-Zwangsarbeit im Allgemeinen sowie mit dem Reichsbahnlager in Neuaubing im Besonderen. Enthalten sind fünf Aufsätze renommierter Historikerinnen und Historiker sowie sechs Beiträge von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des NS-Dokumentationszentrums München, die den aktuellen Forschungsstand zusammenfassen. Erstmals werden ehemalige Insassen des Neuaubinger Lagers anhand von neu recherchierten privaten Fotografien, Dokumenten und persönlichen Erinnerungen vorgestellt. Ein zentrales Ziel des Buches und des künftigen Erinnerungsorts ist, an das Leiden der Millionen von Zwangsarbeit betroffenen Menschen exemplarisch zu erinnern und ihr Schicksal dauerhaft zu würdigen.
Die Publikation erscheint am 27. April 2018 im Metropol Verlag.
Zwangsarbeit in München. Das Lager der Reichsbahn in Neuaubing, hrsg. von Winfried Nerdinger unter Mitarbeit von Angela Hermann, Paul-Moritz Rabe und Sibylle von Tiedemann, mit Aufsätzen von Michele Barricelli, Christine Glauning, Manfred Grieger, Claudia Moisel, Tetiana Pastushenko sowie Beiträgen von Angela Hermann, Paul-Moritz Rabe, Sibylle von Tiedemann, Sonya Langerholc und Federica Dalla Pria, München 2018, Metropol Verlag, 28 Euro (Softcover), ISBN: 978-3-86331-404-0. Erhältlich im Buchladen des NS-Dokumentationszentrums München (info@literaturhandlung.de, Telefon 089/2800135), über den Metropol-Verlag oder den Buchhandel.